Die 64 Bilder
Das Buch besteht aus 64 Bildern, den Hexagrammen, die sich jeweils aus 6 Linien aufbauen. Die Kommentartexte zu den Bildern und zu den einzelnen Linien bilden die Grundlage des Buches.
Diese 64 Bilder sind Beschreibungen von Erlebens – Situationen, die in einer symbolischen und assoziativen Sprache erläutert werden.
In diesen vielschichtigen Bildern, beschreibt das „Yi Jing“ Themenkomplexe in ihrer spezifischen Besonderheit, aber auch in ihrem Zusammenhang und in ihrer Bezogenheit aufeinander. Dem Ganzen liegt die Annahme zugrunde, dass es eine sichere Konstante gibt, nämlich die des kontinuierlichen Wandels in einer erfahrbaren Ordnung: Der „Dauer im Wandel“. Was uns fremd, verstörend und sinnlos erscheinen mag, ist letztendlich Teil einer umfassenderen Ordnung, in der es immer auch eine förderliche und heilende Entsprechung zu den Schwierigkeiten gibt, von denen man sich erfasst und oft genug überwältigt fühlt. Ausgehend von der Grundannahme des kontinuierlichen Wandels, der nie chaotisch ist, sondern einer überpersönlichen aber auch erfahrbaren Ordnung folgt, balancieren die Antworten, die man aus dem Buch erhält, das innere Ungleichgewicht und die eingeschränkte Sicht auf ein persönliches Thema aus. Dies führt letzten Endes dazu, in einer schwierigen, einschränkenden Situation einen Hinweis auf eine Handlungsmöglichkeit zu bekommen, so dass man sich wieder fähig und selbstgestaltend erlebt.
Von diesem Grundverständnis her lehrt das „Buch der Wandlungen“ welche Haltung in einer bestimmten Situation die richtige ist, mit der man sein persönliches Gelingen erfährt. Insofern ist das „Yi Jing“ wie ein weiser und unabhängiger Ratgeber anzusehen, den zu fragen sich lohnt und dessen Antworten man frei und ungebunden bedenken kann.